Seit Menschengedenken gibt es Spiele oder Losentscheidungen die das Leben oder den Reichtum einzelner verändern. Aber woher genau kommt eigentlich unser heutiges Zahlenlotto?
Ursprung des Zahlenlottos
Unser heutiges Zahlen Lottospiel fand seinen Anfang in „Lotto di Genova“.
Lotto di Genova war die Wahl der genuesischen Senatoren. Im Jahr 1575 wurde aus einer neunzigköpfigen Bürgerliste durch ein Losentscheid fünf Senatoren gewählt. Eigentlich selbsterklärend wurden 90 Namen auf Lose geschrieben und 5 Lose wurden gezogen. Entscheidend war allerdings, dass auf dieses Wahlverfahren Wetten abgeschlossen wurden.
So entstand 1643 aus der Senatorenwahl das Zahlenlotto „5 aus 90“.
In Neapel gab es eine Variante dieses Spiel in der aus ebenfalls 90 Namenszettel 5 gezogen wurden. Die 90 Namen waren von verarmten und heiratsfähigen Frauen.
Wettgegenstand waren die 5 Namen der Frauen welche gezogen wurde. Der richtige Tipper erhielt einen Geldgewinn und die 5 Damen deren Name gezogen wurde, erhielten eine Aussteuer.
Das heute in Italien übliche „6 aus 90 SuperEnalotto“ geht auch auf dieses „Lotto di Genova“ zurück.
Der Genuese Benedetto Gentile gilt als der erste überlieferte der das Zahlenlotto als reines Glücksspiel anbot. Benedettos private Lotterie fand viel Zuspruch und generierte hohe Umsätze.
Woraufhin das Recht, dieser einfachen Geschäftsidee, an die jeweiligen Herrscher und Regierungen überging. Für diese wurde dann die Lotterie ein praktisches Mittel zu Geldbeschaffung.
Diese Geldbeschaffung war vermutlich auch der Grund warum sich immer wieder einige Herrscher dazu durchgerungen haben, gegen das ausdrücklich verbot der Kirche hin eine eigene Lotterie zu betreiben.
Zahlenlotto in Deutschland
1731 hob Papst Clemens XII. das Kirchliche Verbot der Glücksspiele auf.
Die Anerkennung des staatlichen Glücksspiel war Voraussetzung für den Einzug der Lotterie in Deutschland Mitte des 18 Jahrhunderts.
So kam es, dass das erste deutsche Zahlenlotto 1735 von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern in Bayern abgehalten wurde.
Allerdings macht die damalige Gestaltung der Gewinnausschüttung klar, warum diese Veranstaltung schon nach der fünften Ausspielung pleite ging.
Der Gewinnplan gestaltet sich wie folgt:
1 Treffer: 15-facher Einsatz
2 Treffer: 24-facher Einsatz
3 Treffer: 5.400-facher Einsatz
4 Treffer: 60.000-facher Einsatz
5 Treffer: 44 Millionen-facher Einsatz
1763 führte Friedrich der Große das Lotto „5 aus 90“ in Preußen ein. Mit den dadurch generierten Umsätzen wurde zu einem beachtlichen Teil für staatliche Zwecke genutzt.
In den nächsten gut 200 Jahren bekam das Zahlenlotto eine immense Popularität. Schon damals wurde von einem „Lottofieber“ gesprochen.
Allerdings war die Meinung über das Lotto spielen alles andere als einig. Der Widerstand richtete sich hauptsächlich gegen die Praxis durch die Spielsucht der Unterschicht die Paläste der reichen zu finanzieren.
Schließlich wurden die verschiedenen Lotterien durch die Landesfürsten verboten. Bis 1862 war das Verbot für das Zahlenlotto in den deutschen Territorialstaaten durchgeführt.
In den angrenzenden Ländern bestand allerdings weiterhin die Möglichkeit das geliebte Lotto zu praktizieren.
Knapp 100 Jahre später verhilft der Finanzielle Stand der Kassen in der Nachkriegszeit zum wieder aufblühen der Lotterien. Die beiden Freunde Lothar Lammers und Peter Weiand entwickeln gemeinsam das Spiel „6 aus 49“. So fand die erste Ziehung des heutigen Lottos am Sonntag dem 9 Oktober 1955 um 16 Uhr statt.