Technische Hilfsmittel beim Glücksspiel: Was darf man, was darf man nicht?
Wie Ihr bereits bestimmt schon wisst, gibt es zahlreiche Systeme um sich bei dem ein oder anderen Casino Spiel einen Vorteil zu verschaffen, indem man den Hausvorteil des Casinos überwindet. Diese Systeme sind aber alle nicht bewiesen und manch Experten behaupten sogar, dass die Chancen durch “Kesselgucken” beim Roulette genau so hoch sind wie die Chancen aus einer Teetasse die Zukunft voraussagen zu können — obwohl so mancher Spieler behauptet mit “Kesselgucken” viel Geld zu verdienen.
Die Mathematiker Thorp und sein Freund Claude Shannon entwarfen einen kleinen Computer, mit dessen Hilfe sie sich einen Vorteil im Casino verschaffen wollten. Einer der erfolgreichsten “Kesselgucker” namens Christian Kaisan, verwendete eine Art “sprechende Stoppuhr”, die einen Schalter im Schuh hatte, um einen Vorteil im Casino zu erlangen. Allerdings bemerkte das Casino Austria den Betrug und schon bald wurden in Casinos weltweit alle technischen Hilfsmittel verboten.
Dennoch sind weder der Computer von Shannon, noch die Stoppuhr von Kaisan als wirkliche Manipulation anzusehen. Diese Vorrichtungen griffen ja nicht aktiv in das Spielgeschehen ein, sondern unterstützten nur den Spieler. Ein wirklicher dicker Coup gelang einem berüchtigten Trio im Casino Ritz in London:
Die drei verwendeten die Magnetfelder (oft wird irrtümlicherweise von Laserstrahlen gesprochen), die von Handys erzeugt werden, um die Roulettekugel auf eine bestimmte Zahl oder Farbe fallen zu lassen. Mit diesem “technischen Hilfsmittel” räumten die drei mehrere Millionen ab.Oft wird allerdings vergessen zu erwähnen, dass bei solchen Coups immer der Croupier eingeweiht sein muß und auch mitmachen muß. Die Kugeln müssen für diesen kleinen Betrug ja magnetisch sein, was diegewöhnlichen Roulette Kugeln ja nicht sind. Also musste der Croupier ganz unauffällig die Kugeln austauschen, damit der Trick funktionierte.
Gerade Roulette scheint das Spiel zu sein, bei dem Casino Betrüger die besten und ausgefeiltesten Ideen haben. Ein anderes Team hatte die glorreiche Idee Druckluftpatronen am Körper zu befestigen, um somit die Roulettekugel noch in die richtige Position blasen zu können. Damit dies funktionierte, musste natürlich auch ein Ablenkungsmanöver stattfinden, damit alle Spieler die Aufmerksamkeit vom Kessel entfernten. Natürlich war auch dabei der Kreativität keine Grenze gesetzt. Manchmal wurden Ohnmachtsanfälle vorgespielt oder auch sonstige clevere Tricks.
Was ist nun aber erlaubt und was nicht? Ob eine technische Einrichtung verboten ist hängt einzig und allein an der Funktionsweise ab. Wenn es sich um eine reine Messtechnik handelt, also nicht in den Spielverlauf eingegriffen wird, erhält der Spieler zwar einen kleinen Vorteil, jedoch ist die Verwendung dieser Mittel keinesfalls verboten. Verboten sind nur jene technische Hilfsmittel, welche aktiv in das Spielgeschehen eingreifen. Wer bei solchen Betrügereien erwischt wird kann nicht nur Hausverbot bekommen, sondern es werden auch noch Anzeige erstattet und Haftstrafen verhängt. Daher sollte man sich gut überlegen, welches technische Hilfsmittel man verwendet.